Elektroauto winterfit machen: Darauf müssen Sie achten

So kommt man mit dem E-Auto durch die kalte Jahreszeit

Der Winter ist da und damit auch Dunkelheit, Nässe, Glätte und vor allem Schnee und Kälte. Die Akkus von Elektroautos haben es zu dieser Jahreszeit nicht leicht. Bei niedrigen Temperaturen verringert sich die Batterieleistung und die Heizung kostet ebenfalls wertvolle Energie. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie mit einem E-Auto sicher durch die kalte Jahreszeit kommen.


Worauf man im Winter bei E-Fahrzeugen achten sollte

Grundsätzlich benötigt ein E-Auto die gleiche Pflege wie ein normales Fahrzeug mit Verbrennungsmotor – jedoch gibt es ein paar zusätzliche Dinge, die beachtet werden müssen.

  • Es ist ratsam das Fahrzeug vor dem Starten vorzuheizen, wenn es am Stromnetz hängt. Dann wird die Energie zum Heizen nicht aus der Antriebsbatterie verwendet. Das Vorheizen kann häufig in den Fahrzeugeinstellungen oder per App programmiert bzw. gestartet werden.
  • Wenn möglich sollten Sie das Auto in einer Garage parken, um ein extremes Auskühlen des Akkus zu vermeiden.
  • Türen und Fenster sollten nicht zu lange offengelassen werden.
  • Schalten Sie die Heizung auf Umluft: Im Umluftbetrieb wird der Innenraum schneller erwärmt.
  • Stellen Sie die Innenraumheizung gegebenenfalls etwas niedriger. Nutzen Sie vermehrt Sitz-, Lenkradheizung und Heizung der Windschutzscheibe.
  • Schalten Sie den Fahrmodus auf „Eco“. Das reduziert oder verhindert auch ein Durchdrehen der Räder und spart Energie.
  • Vermeiden Sie kurze Fahrten mit langen Standzeiten dazwischen, da der Innenraum und die Batterie abkühlen und immer wieder neu aufgeheizt werden müssen.

Beachten Sie auch, dass bei kalten Temperaturen das Bremsverhalten anders sein kann. Beim Fahren sorgt die Kälte zudem für Dynamikeinbußen bei der Batterie – und damit für eine geringere Beschleunigung, auch die Rekuperation wird verringert.

Reichweite und Ladezeit bei Kälte

Der höhere Stromverbrauch bei kalten Temperaturen geht zu Lasten der Reichweite von E-Autos. Durchschnittlich reduziert sich diese im Winter um etwa zehn bis 30 Prozent. Es hängt von verschieden situativen Bedingungen wie der Außentemperatur oder des verbauten Heizungssystems ab.

Eine kalte Batterie benötigt eine längere Ladezeit. Darum ist es wichtig den Akku des Elektrofahrzeugs in einem gewissen Maß warm zu halten. Optimal wäre natürlich eine Garage. Für eine Schnellladung muss die Batterie ebenso auf Betriebstemperatur sein. Daher ist es effektiver, eine Ladung mit hoher Leistung am Abend anstatt am Morgen vor der Fahrt vorzunehmen. Einige Hersteller von E-Autos setzen auf spezielle Wärmesysteme, um die Batterie vor Kälte zu schützen. Dieses Extra ist jedoch nicht immer serienmäßig enthalten. Man sollten grundsätzlich eine Reichweitenreserve für Unvorhergesehenes einplanen.

Bei gefrierenden Temperaturen über einen längeren Zeitraum verlangsamen sich die chemischen Reaktionen in einer Lithium-Ionen-Batterie. Das führt dazu, dass der Akku mit der Zeit an Effizienz und Effektivität verliert. Die Folge: es können mögliche Langzeitschäden für die Batterie entstehen.

Neben den bisher genannten Punkten gelten für E-Autos die gleichen Vorgaben wie für normale Fahrzeuge, wenn es um Wintertauglichkeit geht:

  • Überprüfen Sie das Scheibenwischwasser, ob ein Frostschutzmittel enthalten ist.
  • Zugefrorene Türen können dadurch vermieden werden, wenn man die Türgummis mit Silikonspray behandelt.
  • Ist das Türschloss zugefroren, hilft ein Universalspray – kein Öl verwenden!
  • Kontrollieren Sie die Beleuchtung – Scheinwerfer müssen funktionieren und richtig eingestellt sein.
  • Die Winterreifen müssen ebenfalls ein ausreichendes Profil aufweisen.

Was man im Winter beim E-Fahrzeug noch beachten sollte

Aufgrund des direkt verfügbaren Drehmoments von Elektromotoren, der sofort an die Räder weitergegeben wird, kann besonders auf schnee- und eisbedeckten Straßen das Risiko von durchdrehenden Reifen aufkommen. Dabei wird unnötig Energie, die normalerweise für die Reichweite des Fahrzeugs genutzt wird, verbraucht. Es ist deshalb vorteilhaft, den Öko-Modus zu verwenden. Die vom Motor auf die Räder übertragene Kraft wird dadurch reduziert – das sorgt für mehr Traktion.