Erfahrungsbasierte Reparatur nutzen

Die so genannte erfahrungsbasierte Reparatur ist nichts Neues, und Erfahrung gehört neben dem Fachwissen zum Rüstzeug eines jeden guten Mechatronikers.

Neu sind jedoch die Möglichkeiten, die sich inzwischen dank dem Internet und „Big Data“ bieten: Nicht mehr nur die eigenen Erfahrungen können bei einem Problem zu Rate gezogen werden, vielmehr stehen Erkenntnisse zur Verfügung, die andere Mechatroniker bereits im Rahmen einer entsprechenden Reparatur gewonnen haben.

 

Bewährte Reparaturlösungen

Verschiedene Anbieter von Diagnosegeräten beziehungsweise Diagnosesoftware bieten Module/Online-Portale zur erfahrungsbasierten Reparatur (so etwa Bosch mit „EBR – Experienced based Repair“ in ihrer Esitronic-2.0-Software). Diese sind vereinfacht gesagt Datenbanken, in denen bekannte Fehler abgespeichert sind, die bei bestimmten Fahrzeugmodellen immer wieder auftreten. Wird während der Diagnose ein solcher Fehler erkannt, bietet die Software dem Mechatroniker in der Folge eine Reparaturlösung an, die sich bereits bewährt hat.

 

Wachsende Datenbank

Der Aufbau der entsprechenden Datenbanken ist selbstverständlich viel komplexer, als die einfache Lösung, die dem Anwender präsentiert wird. So prüfen und verknüpfen die Anbieter unterschiedliche Informationen wie Erfahrungswerte direkt aus der Werkstattpraxis der Anwender, Diagnosefunktionen, technische Daten sowie fehlercodespezifische Angaben möglicher Ursachen und Fehlerhäufigkeiten. Und der Umfang der Datenbank vergrößert sich mit jedem Reparaturfall, den ein Anwender über die jeweilige Plattform abwickelt – dieses stetig weiterwachsende Wissen sorgt wiederum dafür, dass der Mechatroniker schnell und genau die Information erhält, die er für die Reparatur oder Fehlersuche benötigt.

Keine besonderen Anforderungen

Für die Nutzung einer Plattform zur erfahrungsbasierten Reparatur müssen keine besonderen Voraussetzungen erfüllt sein. Aufgrund der Rechenintensität und der großen gespeicherten Datenmenge werden die Daten jedoch beim Anbieter und nicht etwa auf dem Diagnosegerät in der Werkstatt verarbeitet und bereitgehalten – die Systeme funktionieren folglich nur online. Es wird also eine stabile Internetverbindung in der Werkstatt benötigt, hinzu kommt je nach Anbieter ein entsprechendes Diagnosegerät beziehungsweise ein PC oder Tablet, auf dem die Software läuft und/oder mit dem das Online-Portal aufgerufen werden kann. Dermaßen ausgestattet, steht einer Werkstatt nichts mehr im Wege, um künftig auf den riesigen gesammelten Erfahrungsschatz vieler anderer Werkstätten zugreifen zu können.