Feinstaub aus der Bremse

Bremsstaub stellt nach wie vor ein Gesundheitsrisiko dar. Zwar wurde der krebserregende Stoff Asbest bereits vor über einem Vierteljahrhundert aus Bremsbelägen verbannt, der Bremsstaub enthält jedoch nach wie vor inhalierbare Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer und so genannt lungengängige Feinststaubpartikel, die kleiner als 2,5 Mikrometer sind und als potenziell gesundheitsschädlich gelten. Untersuchungen sprechen davon, dass rund ein Drittel des lungengängigen Feinstaubs aus dem Straßenverkehr von Reifen- und Bremsabrieb stammt, davon wiederum etwa die Hälfte von Bremsstaub.

 

Eine Frage der Bremsbeläge

Doch während der Feinstaubausstoß von (Diesel-)Motoren mit Partikelfiltern im Zaum gehalten werden kann, stehen für die Bremsen noch keine entsprechenden Systeme zur Verfügung. Die Zulieferindustrie hat das Problem und das Potenzial zwar erkannt, erste Filter bzw. „Bremsstaubsammler“ sind jedoch momentan erst in der Entwicklung und Erprobung.

Aktuelle Lösungen setzen daher auf Maßnahmen an der Quelle: Bremsbeläge mit spezieller Reibbelagmischung und Scheiben mit Hartmetallbeschichtung, etwa aus Wolframkarbid, sorgen dafür, dass beim Bremsvorgang weniger Staub entsteht. Die Verzögerungsleistung der Bremsanlage wird durch den Einsatz solcher staubvermindernden Teile nicht beeinträchtigt.

 

Mehrfache Vorteile

Die Feinstaubbelastung und deren Reduktion sind aber nur ein Argument für den Einsatz der speziellen Bremsbeläge. Da sie ganz allgemein weniger Bremsstaub verursachen, bieten sie auch hinsichtlich Fahrzeugoptik und -pflege einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Alufelgen bleiben länger sauber und die mühsame Entfernung von eingefressenem Bremsstaub entfällt. Für die Werkstatt schließlich bedeutet weniger Bremsstaub auch eine geringere Belastung der Mitarbeiter, welche die Wartung der Bremsanlage durchführen.