Hitzekoller unter der Haube

Auch wenn die große Hitze im Sommer bei den jetzigen Temperaturen schon fast in Vergessenheit geraten ist, möchten wir Ihnen zeigen, woran es liegt, wenn nicht mehr die Nockenwelle das Sagen hat, sondern die Hitzewelle im Motor zuschlägt.

Temperaturen jenseits der 35 Grad machen nicht nur uns allen zu schaffen, auch unsere vierrädrigen Begleiter kämpfen mit extremer Sonneneinstrahlung und Dauerhitze. Gerade im urbanen Straßenverkehr verursachen Staus und stockender Verkehr zusätzlich Stress – der Fahrtwind, der den Motor zusätzlich kühlt, ist dann maximal ein kleines Lüfterl. Wenn sich dann noch die Wassertemperaturanzeige jenseits der 90 Grad im Saunatemperaturbereich bewegt, heißt’s: unbedingt einen Gang runterschalten und rechts ranfahren. Damit der Werkstattprofi kühlen Kopf bewahren kann, zeigen wir die größten Fehlerquellen bei einem überhitzten Motor.

Brandheiße Gefahr
Ganz egal, ob es sich um moderne Fahrzeuge oder den geliebten Oldtimer handelt: Es gibt viele Ursachen, warum das Kühlsystem beim Temperaturausgleich den Geist aufgibt. Oft ist das Problem nicht ganz so schlimm wie gedacht und lässt sich mit einem Check der Anzeige lösen: Wenn die Temperatur schon nach dem Ausflug zum nahegelegenen Bäcker recht rasch steigt oder dauernd schwankt, ist mit großer Wahrscheinlichkeit das Anzeigeinstrument bzw. der Kühlwasser-Temperaturfühler defekt. Wenn’s das nicht ist, geht’s ans Eingemachte: Zuerst lohnt sich eine Überprüfung des Kühlsystems an sich inklusive der Bauteile, schließlich können schon kleinste Verunreinigungen einen ungestörten Luftdurchfluss beim Kühler oder bei vorgeschalteten Bauteilen verhindern. Ein sauberes Kühlernetz sorgt schnell für angenehme Motortemperaturen – vorausgesetzt, es wird fachgerecht gereinigt. Am besten lässt sich der Schmutz mit Druckluft entfernen, alternativ kann der Profi auch mit einer weichen Bürste arbeiten. Aber Achtung: Auf keinen Fall mit einer harten Drahtbürste reinigen, sonst wird das Netz dauerhaft beschädigt. Danach sollte die Temperatur am Ein- und Ausgang des Kühlers sowie die Durchflussmenge unbedingt geprüft werden.

Kühlen Kopf bewahren!
Auch wenn das Thermostat nicht ordentlich öffnet und schließt, überhitzt der Motor schneller. Deshalb: Temperatur vor und nach der Öffnung prüfen und bei Bedarf Thermostat ausbauen. Eine Temperaturprüfung im Wasserbad gibt Aufschluss darüber, ob das Thermostat ausgetauscht werden muss. Kühler- oder Zusatzlüfter können ebenfalls beschädigt sein, hier sollte der Profi mit Adleraugen sowohl Einschaltpunkt, Sicherung und den Thermoschalter prüfen. Und wenn die Kühlmittelpumpe nicht mehr ihren Job macht, lohnt sich der Blick auf das Pumpenrad: Sitzt es fest auf der Antriebswelle oder muss hier nachgearbeitet werden?

Apropos Nacharbeiten: Auch ein lockerer Keilriemen kann im Sommer ungemütlich werden – deshalb sollte auch hier bei Bedarf nachgespannt werden. Last but not least muss auch dem Kühlerverschlussdeckel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wenn das Über- oder Unterdruckventil nicht ordentlich arbeiten kann, wird’s unter Umständen ungemütlich. Ein Blick unter den Deckel gibt zusätzlich Aufschluss über den Zustand der Dichtung. Und auch wenn einem im Fall des Falles schon mal die Hitze zu Kopf steigt, mit umfassenden Services kann der Fachbetrieb dafür sorgen, dass sowohl Kunde als auch Kfz wieder cool drauf sind.

Mögliche Fehlerquellen
Überhitzter Motor – woran liegt’s?

  • Luft im Kühlsystem: Kühlflüssigkeit nachgefüllt? Entlüften nicht vergessen!
  • Defektes Thermostat: Prüfen und bei Bedarf austauschen
  • Lockerer Keilriemen: Sitz überprüfen und ggf. nachspannen
  • Verschmutztes Kühlernetz: Kleinste Partikel können zu Verstopfungen führen: Mit Druckluft oder weicher Bürste reinigen.
  • Kühlsystem undicht: Kühlwasserschläuche überprüfen und bei Bedarf tauschen
  • Kühlmittelpumpe: Sitzt das Pumpenrad?