Hochvoltsysteme: Schutzausrüstung & Werkzeug

Bei Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen gilt:
der Grundsatz, dass alle Werkzeuge, Ausrüstungen, Schutz- und Hilfsmittel, die für den sicheren Betrieb und das Arbeiten an, mit oder in der Nähe von elektrischen Anlagen vorgesehen sind, für diesen Einsatz geeignet sein, in ordnungsgemäßem Zustand erhalten und bestimmungsgemäß angewendet werden müssen.

Ein wichtiges Element der Sicherheit am Arbeitsplatz sind dabei Kennzeichnungen. Dazu zählen Gefahrenzeichen bzw. -schilder, die vor Gefährdungen warnen, und Verbots- oder Gebotszeichen, welche auf verbotene Tätigkeiten und notwendige Schutzmaßnahmen hinweisen. Aber auch entsprechende Absperrbänder und in einigen Fällen sogar Schlösser für die Sicherung von Schaltern kommen zur Kennzeichnung und Absicherung des gesamten Arbeitsplatzes und des Hochvoltfahrzeugs zum Einsatz.

Schutzausrüstung
Für Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen muss selbstverständlich auch die persönliche Schutzausrüstung auf die besonderen Gefahren ausgelegt sein. So ist etwa bei den Schuhen auf eine antistatische Brandsohle zu achten, die Bekleidung muss flammhemmend sein und sicheren Schutz vor Funken, Lichtbögen und Flammen bieten. Hinzu kommen Isolierhandschuhe, die nicht nur bei direkter Berührung spannungsführender Teile schützen, sondern auch gemäß der entsprechenden Richtlinie (EN 61482-1) störlichtbogengeschützt sind. Auch Gesichtsschutzschilde, die im Zusammenhang mit Arbeiten an Hochvoltsystemen eingesetzt werden, müssen störlichtbogengeschützt ausgeführt sein.
Wichtig ist, dass bei der Wahl der Schutzausrüstung darauf geachtet wird, dass die CE-Kennzeichnung und selbstverständlich auch entsprechende Anwenderinformationen vorhanden sind. Und wie immer bei der persönlichen Schutzausrüstung und Arbeitskleidung gilt auch hier, dass sie den gesundheitlichen, aber auch ergonomischen Anforderungen des Trägers entsprechen muss.

Messgeräte
So genannt HV-eigensichere Hochvoltfahrzeuge können (und müssen vor allen Arbeiten) spannungsfrei geschaltet werden. Dazu genügt es jedoch nicht, einfach nur einen entsprechenden Schalter zu betätigen, denn Vertrauen ist bekanntlich gut, Kontrolle aber besser. Nach dem Ausschalten muss die Spannungsfreiheit deshalb mittels entsprechend geeigneter und sicherer Messgeräte kontrolliert werden. Da nun mit dem Messgerät das Nichtvorhandensein einer Größe „gemessen“ bzw. festgestellt werden soll, muss vor jeder Messung auch das Messgerät selbst geprüft werden.
So ist das Gerät vor und nach jedem Feststellen der Spannungsfreiheit auf seine Funktionsfähigkeit zu testen, dazu eignet sich eine Gleichspannungsquelle mit mindestens 12 Volt – also praktischerweise die Batterie des 12-Volt-Bordnetzes. Bei der Wahl eines Messgeräts sollte darauf geachtet werden, dass dieses speziell für Hochvoltsysteme in Automobilen entwickelt wurde.

Werkzeuge
Auch wenn die Hochvoltanlage spannungsfrei geschaltet ist, darf nicht einfach mit herkömmlichem Werkzeug am Auto gearbeitet werden. Vielmehr sind ausschließlich Werkzeuge und Hilfsmittel zu verwenden, welche den entsprechenden Normen und Vorschriften entsprechen. Wichtig ist, dass die Werkzeuge isoliert und bis 1000 Volt geprüft sind.
Entsprechende Tools wie Schraubendreher, Stecknüsse, Zangen, Seitenschneider etc. sind entweder einzeln oder als Sets bei Birner erhältlich, dies gilt ebenso für Hilfsmittel wie Isoliermatten, isolierende Materialien zum Abdecken sowie Markierungshilfsmittel. Für alle Werkzeuge, die an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen verwendet werden, ist wichtig, dass sie stets in ordnungsgemäßem Zustand erhalten sein müssen; um dies sicherzustellen, sind sie regelmäßig zu überprüfen – etwa auf eine Beschädigung der Isolierung

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