Lenkgetriebe: Richtungsweisende Reparatur

Zu viel Spiel, ungenaues Lenken, unangenehme Knack-Geräusche beim Einschlagen oder Ölflecken unter dem Fahrzeug: Wenn das Lenkgetriebe zickt, lohnt sich auch der Blick auf die Servopumpe.

Eigentlich ist es ja etwas, das ganz geräuschlos funktionieren sollte: das Lenken. Wenn’s aber knackt oder sich schon im Stand unangenehme Geräusche entwickeln, sobald man einschlägt, ist Vorsicht angesagt. Schließlich ist in nicht wenigen Fällen damit nämlich auch die Lenkunterstützung futsch – und das kann in einigen Situationen ganz schön brenzlig werden. Damit wieder alles in richtigen Bahnen läuft, lohnt sich der Blick auf das Lenkgetriebe inklusive Servopumpe. Aber worauf muss der Profi dabei achten?

Alles eine Frage des Alters?

Natürlich gibt es in beiden Fällen auch altersbedingte Verschleißerscheinungen, die einen Austausch nötig machen. Aber besonders bei hydraulischen Lenkgetrieben sind Undichtigkeiten immer wieder ein wesentliches Thema. Das passiert deshalb, weil die Servopumpe Öl in das Getriebe liefert – und sobald hier die Dichtungsringe den Geist aufgeben, landet das Hydrauliköl nicht mehr dort, wo es sein soll und der richtige Einschlag wird fast unmöglich.

Die Folge ist ein ausgetrocknetes Getriebe, das wiederum zu einem Defekt am Lenkgetriebe führen kann. Auch eine gerissene Manschette kann das Lenkgetriebe unbrauchbar machen. Eine der wesentlichsten Ursachen für ein defektes Lenkgetriebe ist übrigens Schmutz: Sind die Staubmanschetten beschädigt, landet zu viel Dreck an sensiblen Stellen.

Profi am Steuer

Der Wechsel an sich ist für Profis genau dann keine große Herausforderung, wenn folgende Punkte beachtet werden: Nach dem Feststellen des Lenkrads muss in einem ersten Schritt Servoöl abgelassen werden, bevor die Spurstangenköpfe gelöst und danach das Lenkgetriebe abmontiert werden können. Am besten gelingt das mit einer guten Portion Erfahrung – und selbstredend mit dem passenden Werkzeug und Material.

Wird das Lenkgetriebe hydraulisch unterstützt, muss unbedingt die Ölleitung demontiert werden. Auch der Ausgleichsbehälter vor der Servopumpe muss gespült werden, bevor er mit frischem Hydrauliköl befüllt wird. Erst wenn alles wieder komplett von Schmutz befreit ist, läuft das Werk wieder wie geschmiert – und der Werkstattkunde ist mit Sicherheit wieder in der richtigen Richtung unterwegs.

Checkliste Lenkgetriebe:

  • Undichte Dichtungsringe der Servopumpe: Lenkgetriebewechsel vornehmen
  • Servoöl bei Servolenkung ausreichend vorhanden?
  • Sind die Zahnräder am Ritzel der Lenkstange noch in Ordnung?
  • Gerissene oder defekte Lenkmanschette kann Schmutz im Getriebe verursachen
  • Gab es einen seitlichen Aufprall eines Vorderreifens auf die Bordsteinkante?
  • Sind die Spurstangenknöpfe noch funktionsfähig und straff?
  • Hydrauliksystem beim Austausch spülen und entlüften
  • Nach dem Austausch unbedingt Achsvermessung durchführen