Scheinwerferlampen immer paarweise wechseln

Am Ende ihrer Lebensdauer geht die Lichtausbeute einer Halogenlampe auf rund 70 % ihrer ursprünglichen Leistung zurück. Da das Licht ein wesentlicher Sicherheitsfaktor ist und der Autofahrer diesen schleichendenden Alterungsprozess meist gar nicht bewusst wahrnimmt, wäre es im Prinzip durchaus sinnvoll, Scheinwerferlampen im Abblendlicht regelmäßig vorsorglich zu wechseln.

Optimales Licht und seltener einäugig unterwegs
Für die Praxis ist das natürlich ziemlich unrealistisch: Abhängig von der Bordspannung verläuft der Alterungsprozess unterschiedlich schnell, niemand möchte ein „Fahrtenbuch“ über die mit Licht gefahrenen Kilometer führen und letztendlich will man ja auch nichts ersetzen, was unter Umständen noch vollkommen in Ordnung ist.
Spätestens wenn aber die erste Lampe ausfällt, sollte dies ein eindeutiges Signal sein. Qualitativ hochwertige Lampen haben eine sehr ähnliche Lebensdauer, und es ist davon auszugehen, dass auch die Glühwendel der zweiten Lampe schon stark gealtert ist. Ein paarweiser Wechsel bringt das optimale Licht zurück und verhindert zudem, dass Ihr in wenigen Wochen wieder einäugig unterwegs seid.

Nur einmal die Finger schmutzig machen
Für den Profi oder den Bastler, der sowieso fast jedes Wochenende am Auto schraubt, ist dieses Argument wahrscheinlich nicht so entscheidend. Vielen anderen spart es aber eine Menge Zeit und Nerven, wenn sie den Lampenwechsel in einem „Aufwasch“ machen können und nicht schon nach kurzer Zeit auf der anderen Seite wieder von vorne anfangen müssen. Kann der Lampentausch nicht selbst durchgeführt werden, heißt das: Nur einmal in die Werkstatt.

Laut Gesetz: Das Selbstwechseln muss möglich sein 
Lange ist es her, dass der Lampenwechsel am Auto ein „Kinderspiel“ war: Motorhaube auf, ein freier Blick auf den Scheinwerfer und viel Platz auch für kräftige Schrauberhände. Mit fortschreitender Technik wurde der Motorraum zunehmend verbaut, was den Lampenwechsel immer schwieriger machte. Einen Höhepunkt erreichte diese Entwicklung dann um das Jahr 2000, als es bei Fahrzeugen wie beispielsweise dem Golf IV  oder dem Astra G kaum noch möglich war, die Scheinwerferlampen außerhalb der Werkstatt zu wechseln.
Daraufhin ist die EU eingeschritten und hat gesetzlich geregelt, dass bei allen ab August 2006 neu entwickelten Fahrzeugen der Lampenwechsel anhand der Bedienungsanleitung und mit dem verfügbaren Bordwerkzeug möglich sein muss. Die Ausnahme bleibt Xenon, da die Fahrzeughersteller hier grundsätzlich einen Wechsel in der Werkstatt vorgeben.
Seitdem hat sich einiges verbessert, und wenn der Bauraum zu eng ist, kann man bei vielen Fahrzeugen beispielsweise den Scheinwerfer einfach lösen und nach vorne ziehen.  Hier empfiehlt sich wie so häufig: Ruhig mal bei trockenem Wetter und viel Licht in Ruhe anschauen, bevor es dann unter weniger guten Bedingungen ernst wird. 

Ein Tipp zum Schluss: Der Lampenwechsel bringt wieder optimales Licht – aber auch eine einfache Scheinwerferreinigung zwischendurch kann oft Wunder wirken.