Servolenkung: Läuft wie geschmiert

Komfort, Dynamik und Sicherheit: Fahrwerk und Lenkung sorgen für eine optimale Kraftübertragung zwischen Pneus und Fahrbahn. Eine wesentliche Rolle dabei spielt die Servolenkung – deshalb will auch sie im Rahmen eines Fahrwerksservice regelmäßig überprüft werden. Wir zeigen, worauf es dabei ankommt.

Sie sorgt nicht nur für armschonendes Kurbeln, sondern ist auch ein sicherheitsrelevantes
Bauteil: die Servolenkung. Entweder durch eine mit Öl betriebene Hydraulik oder durch einen
Elektromotor unterstützt, überträgt sie die Lenkbewegung über die Lenksäule und das
Kreuzgelenk auf Lenkspindel und -getriebe. Auch wenn hydraulische oder elektrische
Lenkungen prinzipiell unterschiedliche Defekte haben können, sind die Gründe für den Ausfall
bei beiden oft recht ähnlich: Ölverlust durch zu niedrigen Hydraulikölstand oder beim
Lenksystem, eine ausgeschlagene Lenkung (die meist durch unangenehmes Klopfen oder
Knattern auf sich aufmerksam macht), der Ausfall der Servounterstützung oder aber auch ein
auftretender Defekt nach einem Unfall.

Volle Schlagseite?
Um zu ermitteln, woran’s liegt und ob ein Austausch der Servolenkung notwendig wird,
braucht es in einem ersten Schritt den genauen Blick auf Schläuche, Pumpen und
Dichtungsringe. Sind sie undicht, wird’s schnell ungemütlich – auch die Manschette des
Lenkgetriebes kann durch einen Riss angeschlagen sein. Bei laufendem Motor wird das
Lenkrad zu einer Seite voll eingeschlagen, damit sich der höchste Druck im System aufbaut
und ein Ölaustritt sichtbar wird.
Aber nicht nur Schläuche und Dichtungen können die Ursache sein – auch eine defekte
Servopumpe kann der geschmeidigen Lenkung den Garaus machen, hier lohnt sich meistens
der komplette Wechsel. Dabei braucht es den Blick von unten, damit die beiden Räder der
Vorderachse frei beweglich sind. Mit den Pneus auf der Hebebühne löst der Profi das
Spannelement rund um den Riemen, der die Hydraulikpumpe antreibt. Jetzt braucht es einen
speziellen Gegenhalter, der bei der Montage des Pumpenrads hilfreich ist. Danach werden
die Zuleitungen an der Pumpe gelöst und das Hydrauliköl abgelassen (wichtig: nach dem
Auffangen umweltgerecht entsorgen!).

Sicher & sauber
Echte Profis nutzen den Ausbau der Servopumpe übrigens auch gleich für eine eingehende
Reinigung des gesamten Hydrauliksystems. Alte Ölreste oder eventueller Pumpenabrieb
lassen sich durch einen Spülgang gut entfernen. Vor dem Einbau der neuen Servopumpe
wird diese mit frischem Öl befüllt, poröse oder undichte Leitungen oder Dichtungen und
Schellen werden ersetzt, bevor das Pumpenrad wieder an seinen Platz darf. Last but not least
wird die Spülung der Lenkhydraulik mit neuem Servoöl durchgeführt. Der Motor hat hier
Pause, denn die Spülung darf nur bei entferntem Hauptzündkabel erfolgen, während
gleichzeitig der Anlasser läuft. Nur so kann sichergestellt werden, dass sich das Servoöl
gleichmäßig im gesamten Lenksystem verteilt. Bei allen Schritten gilt: Das passende Werkzeug
sowie Neuteile in OEM-Qualität sind für den versierten Fachmann die besten Einbaubegleiter
und beim sortierten Aftermarket-Profi erhältlich. Schließlich ist ein eingehender
Fahrwerksservice nur dann effizient und kostenschonend für Kunde und Werkstatt, wenn
hochqualitatives Equipment parat ist.