Über 90 Jahre Erfahrung bei der Bremse

Die Bremse war zweifellos die erste und wichtigste Sicherheitskomponente in einem Fahrzeug. Seit über 90 Jahren haben Bosch-Ingenieure mit innovativen technischen Entwicklungen, mit Erfindungen und Patenten für Bremssysteme immer wieder Maßstäbe gesetzt und Autos sicherer gemacht. Die Grundlagen für die modernen Antiblockiersysteme legten Bosch-Ingenieure bereits 1936 mit dem Patent für eine „Vorrichtung zum Verhüten des Festbremsens der Räder eines Kraftfahrzeugs“. Erst ab 1978, mit der leistungsfähigen Digitaltechnik, konnte das Antiblockiersystem ABS in Serie gebaut werden. Seit genau 40 Jahren können somit Autofahrer vom ABS profitieren.

Die Bosch-Entwicklungen ABS und darauf aufbauend 1986 die Antriebsschlupfregelung ASR und 1995 das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP® sind heute die wichtigsten Komponenten für sicheres Bremsen. Außerdem erreichte Bosch 1983 mit dem High-Carbon-Guss für Bremsscheiben deutlich verbesserte Bremsleistungen für leistungsstarke Fahrzeuge. Zahlreiche Innovationen flossen zwischen 2001 und 2012 auch in die Entwicklung des Bremssattels ein. 2016 präsentierte Bosch die neuartigen Hochleistungsbremsflüssigkeiten ENV6 und ENV4, die sicherstellen, dass moderne Bremssysteme schneller ansprechen und jederzeit ihre volle Leistung bringen können.

 

Leistungsstarke Bremsflüssigkeiten

Moderne Bremssysteme mit ESP®, ABS oder ASR mit ihren kurzen Reaktionszeiten benötigen Bremsflüssigkeiten mit hoher Viskosität. Deshalb vereinen die Bosch Bremsflüssigkeiten ENV4 und die Hochleistungsversion ENV6 eine deutlich niedrigere Viskosität mit einem höheren Nasssiedepunkt und geringer Kompressibilität. Die hohe Schmierfähigkeit reduziert dabei Geräusche, schützt das Bremssystem vor Abnutzung und vermindert Korrosion im Bremssystem. Die Flüssigkeiten enthalten keine gefährlichen Substanzen im Sinne der Gefahrenstoffverordnung und sind ungeöffnet 5 Jahre verwendbar.

Die Hochleistungs-Bremsflüssigkeit ENV6 sichert mit 3 Jahren ein deutlich längeres Wartungsintervall als bei Standard DOT4-Bremsflüssigkeiten zu. Für die Werkstatt mag das auf den ersten Blick ein Nachteil sein, da der Kunde nur alle drei Jahre zum Wechseln kommen muss. Wenn der Mechantroniker aber dem Kunden explizit kommuniziert, dass er mit der neuen Bremsflüssigkeit ein besseres Produkt hat, das sogar länger hält, wird das Vertrauen in die Werkstatt gestärkt und der Kunde wird gerne wiederkommen. Es ist somit ein sehr gutes Produkt zur Kundenbindung.

Die ENV-Bremsflüssigkeiten vermindern Korrosion im Bremssystem und reduzieren durch ihre hohe Schmierfähigkeit Geräusche und schützen das ABS und ESP® vor Abnutzung. Durch ihre Verwendbarkeit in praktisch allen Bremssystemen und Substituierbarkeit für verschiedene Bremsflüssigkeiten spart man außerdem Lagerfläche ein.

Wichtig für die Reaktionszeiten des ESP® ist die Viskosität der Bremsflüssigkeit. Je niedriger dieser Wert ist, desto kürzer ist die ESP-Reaktionszeit. Bei den neuen ENV-Bremsflüssigkeiten konnte die Viskosität auf Werte unter 700 mm²/s und im Vergleich zu niedrigviskosen DOT4 Bremsflüssigkeiten durchschnittlich um 9 Prozent verbessert werden. Zweites Qualitätsmerkmal ist der Nasssiedepunkt. Je höher er liegt, desto geringer ist die Gefahr der Dampfblasenbildung im Bremssystem – die Hauptursache für Bremsversagen. Bei der neuen Bremsflüssigkeit ENV6 von Bosch konnte der Nasssiedepunkt auf bis zu 185 Grad Celsius gesteigert werden. Somit bietet ENV6 den Verkehrsteilnehmern bis zu 50 Prozent mehr Sicherheit durch ein geringeres Risiko von Dampfblasenbildung. ENV4 übertrifft mit 175 Grad Celsius die DOT4 Standardkriterien. Sicherheit und Zuverlässigkeit des Bremssystems werden durch den hohen Nasssiedepunkt und die gleichzeitig niedrige Viskosität verbessert. Die Qualität der neuen Bremsflüssigkeiten macht Bosch auch durch das Verpackungsdesign deutlich: ENV4 und ENV6 zählen zur sogenannten schwarzen Linie, die für besonders hochwertige Produkte steht.

>> weitere Informationen


Neue Bremsscheibe iDisc erzeugt weniger Bremsstaub

Laut Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg stammen 32 Prozent der Partikelemission im Straßenverkehr von Bremsen und Reifen, davon etwa die Hälfte von Bremsstaub. Die Luft vor allem in Städten zu verbessern, kann also nur mit einer deutlichen Reduzierung des Bremsstaubs gelingen. Genau dafür hat Bosch die iDisc entwickelt. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Bremsscheibe erzeugt sie bis zu 90 Prozent weniger Bremsstaub. „Bosch arbeitet für die Luftreinhaltung nicht nur unter der Motorhaube“, sagt Bosch-Geschäftsführer Dr. Dirk Hoheisel. „Die iDisc ist die Bremsscheibe 2.0 und verfügt über riesiges Marktpotenzial.“ Serienstart feiert die iDisc im November 2017 bei einem europäischen Hersteller.

Das Alleinstellungsmerkmal der iDisc ist eine Hartmetall-Beschichtung aus Wolframkarbid, die so aktuell nur Bosch anbietet. Als Basis dient eine gewöhnliche Grauguss-Bremsscheibe. Um daraus eine iDisc zu machen, werden die Reibringe in einem über viele Jahre von der Bosch-Forschung entwickelten Verfahren mechanisch, thermisch sowie galvanisch behandelt und schließlich beschichtet. Bis jetzt steht die iDisc nur in der Erstausrüstung zur Verfügung.