WSS: Mit Sicherheit vollen Durchblick bewahren
Sie bieten mittlerweile weit mehr als nur den unverstellten Blick auf die Straße: Windschutzscheiben sind bei vielen Modellen durch ein fast unsichtbares Kameraauge mit zahlreichen Fahrerassistenzsystemen verbunden. Beim Tausch braucht deshalb auch der Techniker den vollen Durchblick, wenn es um Einbau und Kalibrierung geht.
Alte Scheibe raus, neues Glas rein: Sobald smarte Technik in Form von Kollisionsradarsensoren, Notbrems- und Spurhalteassistent, Rückfahr- und Nachtsichtkamera oder Licht-, Regen- und Feuchtigkeitssensor im Spiel ist, wird der Tausch der Windschutzscheibe zu einer aufwendigen Angelegenheit. Und das hat nicht nur eine technische Komponente – schließlich geht es in weiterer Folge auch um die Sicherheit von Fahrer und Insassen. Die Lösung: Sauberes Justieren und Kalibrieren der Kameras, damit die Sensoren genau das erfassen, was sie sollen. Das schützt übrigens nicht nur den Fahrer, sondern auch die Werkstatt – im Schadenfall kann’s nämlich auch aufgrund falsch eingestellter Assistenzsysteme für den Betrieb bei Versicherungsfragen ungemütlich werden.
Smarte Tools für klare Sicht
Deshalb sollten beim Tausch der Scheibe wirklich nur die geschulten Profis ran. Ausgestattet mit dem richtigen Equipment, wird so Komfort und Sicherheit gewährleistet – und das für alle Beteiligten. Zuerst geht’s allerdings an die Basisarbeit: Wenn Spaltmaße und Toleranzen nicht genauestens eingehalten werden, wird selbst die genaueste Kalibrierung zur Sisyphusaufgabe. Nur, wenn alle Messpunkte korrekt eingehalten werden, gibt’s nachher volle Sicht und funktionierende Technik.
Stationär & mobil
Kalibriert wird in zwei Schritten: stationär und mobil. Oder anders gesagt: drinnen und draußen. Die optische Kalibrierung laut Herstellerangaben erfolgt so in der Werkstatt mit Hilfe von hochmoderner Diagnosetechnik, die in der Regel den Großteil der Vorgaben abdeckt. In der Praxis wird nach der Montage und Ausrichtung der Scheibe das Fahrzeug auf flachem Untergrund vor eine so genannte Kalibriertafel positioniert. Wenn das Diagnosesystem mit dem Fahrzeug verbunden ist, zeigt sich schnell, ob das Modell mit dem System kalibriert werden kann. Aber Achtung: Selbst die beste Technik schafft keine klaren Ergebnisse, wenn die Lichtverhältnisse nicht passen. Korrekte Beleuchtung ist deshalb das Um- und Auf in Sachen Kalibrierung. Apropos Licht: Bei guten Sichtverhältnissen geht’s in einem zweiten Schritt zum Praxistest auf die Straße. Nur so kann die neue Scheibe zeigen, was sie draufhat: Bei der Kalibrierfahrt wird gecheckt, ob alle Fahrerassistenzsysteme wieder einwandfrei funktionieren.
Fehler bei der Kalibrierung – woran liegt’s?
Aber was, wenn das Diagnosetool nach dem Einbau und Kalibrierung noch immer einen Fehlercode ausspuckt? In diesem Fall geht’s nochmal (fast) zurück an den Start. Vielleicht ist der Winkel im Kamerabereich fehlerhaft? Oder die Fixierung der Kamera in der Haltung inkorrekt? Oder das Spaltmaß zwischen Kamera und Scheibe zu groß? Wenn’s das alles nicht ist, lohnt sich der genaue Blick auf das Kalibriersystem: Stimmt die Positionierung wirklich ganz genau? Passt die Ausleuchtung? Und die wahrscheinlich wichtigste Frage: Wie kann man Kalibrierungsfehlern und Einbaufrust vorbeugen? Ganz einfach: Indem Werkstatt und Techniker mit Wissen und Tools ausgestattet werden, die zu mehr Sicherheit und Effizienz beitragen. Viele Betriebe investieren deshalb neben hochmodernen Diagnosegeräten in Schulungsprogramme, die im Werkstättenalltag bei der Kalibrierung für den vollen Durchblick sorgen