Dellen und Lackschäden smart reparieren

Die herkömmliche Reparatur von Lack- und Karosserieschäden ist eine aufwendige und kostspielige Angelegenheit. Betroffene Anbauteile wie Stoßstangen, Kotflügel etc. werden demontiert und je nach Art der Beschädigung entweder repariert oder gleich durch ein Neuteil ersetzt. Danach folgt die Neulackierung, bevor das Teil wieder eingebaut werden kann. Häufig müssen überdies auch angrenzende Bauteile ganzflächig lackiert werden.

Bei kleinen Dellen und Kratzern verzichten gerade die Besitzer älterer Autos oft auf eine solche kostspielige Reparatur und nehmen lieber eine Abwertung ihres Fahrzeugs in Kauf. Unter dem Sammelbegriff Smart Repair (Smart steht für Small Middle Area Repair Technologies) stehen heute jedoch Kleinschaden-Reparaturmethoden zur Verfügung, die in kurzer Zeit und für einen Bruchteil des Preises sehr gute Resultate liefern.

 

Dellendrücken

Kleine Dellen, bei denen der Lack nicht beschädigt wurde, können von der Innenseite des Bauteils her herausgedrückt oder „herausmassiert“ werden. Was etwa bei einer Delle im Kotflügel einfach klingt, gestaltet sich bei einer Türe schon wesentlich schwieriger.

Voraussetzung für ein erfolgreiches Dellendrücken ist einerseits entsprechendes Spezialwerkzeug – hier kommen Hebel in allen Formen und Größen zur Anwendung, mit denen auch in schwer erreichbaren Bereichen wie etwa bei den Türen von innen her Druck auf die Delle ausgeübt werden kann, ohne dass das Bauteil ausgebaut bzw. zerlegt werden muss; spezielle Lampen sorgen dafür, dass die Delle auf der Innenseite präzise lokalisiert werden kann. Andererseits müssen die „Dellendrücker“ entsprechend ausgebildet sein und sollten über möglichst viel Erfahrung verfügen, denn diese Reparaturen erfordern großes handwerkliches Geschick.

 

Spot-Repair

Auch kleine Lackschäden wie etwa kurze Kratzer können repariert werden, ohne dass das betroffene Bauteil ausgebaut werden muss. Bei der punktuellen, sogenannten Spot-Repair-Methode wird nicht etwa nur mit Decklack ausgebessert. Vielmehr wird die beschädigte Stelle abgeschliffen und kleinflächig ein vollständiger Lackaufbau vorgenommen. Damit sich die neu lackierte Stelle optisch nicht vom Rest des Bauteils unterscheidet, kommt der präzisen Farbtonfindung große Bedeutung zu. Hier sollte ein digitales Farbtonmanagement eingesetzt werden, bei dem der bestehende Farbton mittels Scanner gemessen und idealerweise an eine ebenfalls computergesteuerte Farbmischanlage übermittelt wird.

Ob Spot-Repair überhaupt in Frage kommt, hängt von vielen Faktoren ab. So darf der Lackschaden nicht zu großflächig sein, und einige Speziallackierungen lassen sich aufgrund ihrer optischen Effekte nicht reparieren, ohne dass die neu lackierte Stelle deutlich sichtbar wird. Dasselbe gilt für Lackschäden an liegenden Bauteilen wie dem Dach und der Motorhaube – hier sollte immer mit den herkömmlichen Methoden repariert werden.